Ausstrahlungstermin des Servicetipps im ORF: 30.3. & 2.4.2020
Die meisten Internetnutzer verwenden selbst für wichtige Dienste noch immer viel zu unsichere Passwörter. Welche Auswirkungen das haben kann, wird uns bewusst, wenn wir daran denken, dass Hacker wichtige Geschäftsdokumente, Bank- oder Kreditkartendaten auslesen. Passwörter dienen aber nicht nur dem Schutz vertraulicher Informationen und Daten. Auch Konten von Onlineshops, Streamingdiensten oder E-Mail-Accounts werden mittels Zahlen- und Buchstabenkombinationen geschützt. Niemand möchte, dass fremde Personen den eigenen Mail-Account zum Senden von Mails oder etwaige Kundenkontos zum Onlineshopping missbrauchen. Ein sicheres Passwort muss her...
Leichtes Spiel für Hacker
Hacker nutzen zum Knacken von Passwörtern leistungsstarke Computer, die eine Vielzahl möglicher Zeichenkombinationen testen, häufig genutzte Kombinationen ausprobieren und versuchen, diese bei verschiedenen Onlinediensten anzuwenden. Daher sollten Passwörter stets bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen.
Tipps vom Experten
Andreas Walchshofer, Fachbereichsleiter im Bereich IT am WIFI OÖ empfiehlt: „Verwenden Sie keine Namen von Kindern, Tieren oder Geburtsdaten. Wechseln Sie Groß-Kleinschreibung ab und nutzen Sie Sonderzeichen. Es kann auch sinnvoll sein einen Passwort-Safe zu verwenden. So muss man sich nur ein Master-Passwort merken. Als App am Handy hat man das immer dabei.“
Je länger, desto besser
Wie lang ein Passwort im besten Fall sein soll, lässt sich pauschal nicht beantworten, aber grundsätzlich gilt: Je länger umso besser. Acht Zeichen gelten hingegen als absolutes Minimum. Je länger eine Kombination ist, umso mehr Zeit benötigt ein Hacker, um dieses zu knacken.
Nutzen Sie alle Zeichen
Um ein Passwort festzulegen, können Sie alle verfügbaren Zeichen, also sowohl Groß- wie auch Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen nutzen. Umlaute können auf ausländischen Tastaturen allerdings ein Problem darstellen, denken Sie daran!
Von diesen Zeichenkombinationen wird abgeraten
Vom Gebrauch eines Passwortes aus reinen Sonderzeichen wird abgeraten. Diese können relativ leicht geknackt werden, ebenso wie Wörter, die eins zu eins einem Wörterbuch entnommen werden können.
Eine Frage der Komplexität
Ebenso wichtig wie die Länge des Passwortes ist seine Komplexität. Bei der Wahl sind Ihrer Kreativität definitiv keine Grenzen gesetzt! Für ein sicheres Passwort können Sie beispielsweise die ersten Buchstaben eines Satzes verwenden, den Sie sich einfach merken können. Hier ein Beispiel: „Meine Katze heißt Hans und sie wurde 2012geboren. Ich liebe sie sehr.“ ergibt „MKhHusw2012g.Ilss.“
Nie zweimal verwenden!
Dasselbe Passwort sollte immer nur für einen und niemals für mehrere Zugänge verwendet werden.
Passwort-Manager und Zwei-Faktor-Authentisierung nutzen
Benützen Sie einen Passwort-Manager, der Ihre verschiedenen Passwörter sicher für Sie verwaltet und auf mehreren Geräten synchronisiert. So müssen Sie sich tatsächlich nur ein starkes Master-Passwort merken. Die Zwei-Faktor-Authentisierung ist besonders dann von Vorteil, wenn sensible Daten, beispielsweise von Bankkonten oder Social Media Diensten einen besonderen Schutz benötigen. Zusätzlich zu Ihrem Passwort müssen Sie dessen Eingabe mit einem weiteren Code schützen, der Ihnen zumeist aufs Smartphone zugestellt wird.
Nochmals kurz zusammengefasst...
Ein sicheres Passwort sollte eine gewisse Länge und Komplexität aufweisen, für Sie leicht zu merken und nur Ihnen bekannt sein! Eventuell speichern Sie Ihre Kombinationen in speziellen Passwort-Managern und nutzen – sofern möglich – eine Zwei-Faktor-Authentisierung!
- Beratung unter Tel. 05/7000-77 oder kundenservice@wifi-ooe.at
Foto: Adobe Stock – sdecoret