BauSCHADENfrei: Über Baufehler und den Umgang damit

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Baufehler kosten Zeit, Geld und können mitunter sogar weitreichende Folgeschäden für Gebäude und mit dem Bau beauftragte Unternehmen nach sich ziehen. Doch was tun, damit aus einem Baufehler kein bleibender Bauschaden wird? Im WIFI OÖ Kurs BauSCHADENfrei vermitteln Experten wertvolles Erfahrungswissen über Fehlerpotentiale und den Umgang damit.

Beim Baugeschehen handelt es sich um einen äußerst komplexen Prozess, der vom Entwurf über die Planung bis hin zur Fertigstellung viele verschiedene Schritte beinhaltet. Dabei sind zahlreiche Menschen involviert. Dazu kommen Veränderungen des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens, Zeit- und Kostendruck, steigende oder sich verändernde Ansprüche von Auftraggebern sowie dynamische Entwicklungen im Bauwesen selbst. All diese Faktoren bergen ein gewisses Fehlerpotential in sich. Aufgrund der Komplexität des Baugeschehens lassen sich Baufehler wohl nie gänzlich vermeiden, aber: Der richtige Umgang damit macht den entscheidenden Unterschied!

Umfassende, ganzheitliche Planung

Eine bewusste Fehlerkultur sowie die Arbeitsethik eines jeden Beteiligten bilden die zentralen Rahmenwerke, um die Qualität von Bauvorhaben auf einem hohen Niveau zu halten. Die Bedeutung von

  • Frühzeitiger, ganzheitlicher Planung
  • Gewerke-übergreifender Zusammenarbeit
  • Organisation vor Automatisierung

können gar nicht hoch genug geschätzt werden. Denn es gilt: Je umfassender die einem Bauvorhaben vorhergehende Planung, je enger die Zusammenarbeit zwischen den Gewerken, je klarer die Rollenverteilungen und Funktionen der einzelnen Fraktionen und je höher die Arbeitsethik bei der gewissenhaften Umsetzung des Bauprojektes, umso besser wird das Ergebnis sein.

Tobias Steiner, Architekt, Lehrbeauftragter an der Fachhochschule FH Campus Wien und der Donauuniversität Krems, Autor diverser Fachpublikationen, hauptberuflich Mitarbeiter am IBO (Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH) und Co-Referent des Seminares BauSCHADENfrei, nennt dazu ein Beispiel: „Wenn etwa die Heizung oder die Dämmung falsch dimensioniert sind, verursacht das nicht nur höhere Baukosten, sondern auch zusätzliche Betriebskosten und natürlich Kosten für die Fehlerbehebung. Die Planer sind gefordert, über etwaige Normanforderungen hinaus bereits die Ausführung und Nutzung zu berücksichtigen.“ Im Idealfall erfolgt eine vollständige Lebenszyklusbetrachtung wie Rückbau, Wiederverwendung, Recycling oder eventuell Deponierung von Reststoffen.

Gefahrenpotentiale erkennen und vermeiden

Der wohl nachhaltigste Ansatz zum Vermeiden von Baufehlern ist, diese gar nicht erst aufkommen zu lassen. Im WIFI OÖ Seminar BauSCHADENfrei erfahren Bauexperten, in welchen Schritten der Planung und Bauausführung die häufigsten Fehlerpotentiale schlummern. Sich diesen bewusst zu sein, kann dabei helfen, sie zu vermeiden. Treten dennoch Fehler auf, gilt es, sie rasch zu erkennen. Oftmals lassen sich diese zu einem frühen Zeitpunkt noch relativ schnell und ohne großen Aufwand beheben. Denn eine Behebung zu einem späteren Zeitpunkt wird wesentlich teurer, da neben den Kosten für die eigentliche Fehlerbehebung auch Folgekosten und Folgewirkungen verursacht werden – bis hin zu Imageschäden, Kundenverlust oder im schlimmsten Fall Existenzgefährdung eines Unternehmens.

WIFI OÖ Seminar BauSCHADENfrei für Bauexperten

Das neue WIFI Seminar BauSCHADENfrei richtet sich an Architekten, Planer, Bauträger, Techniker, Kalkulanten und Bauleiter von Baufirmen sowie Handwerker und all jene, die in der Baubranche mit der Planung und Ausführung beschäftigt sind. In vier Themenblöcken – (1) Schärfung des Problembewusstseins, (2) Prozesse verstehen, erfassen und beurteilen, (3) Anwendungsfälle und (4) Dokumentation und Qualitätssicherung – vermitteln ausgewiesene Experten wertvolles Erfahrungswissen über Fehlerpotentiale bei Bauplanung und -ausführung sowie den richtigen Umgang damit. Die Kunden sind eingeladen, über ihre eigenen Fälle zu berichten, sich darüber auszutauschen und voneinander zu lernen.

 

Foto: Adobe Stock - industrieblick

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